Infos zum richtigen Verladen von Reichenberg Geschossen

Infos zum richtigen Verladen von Reichenberg Geschossen

Lade Info

Tips und Informationen für den Wiederlader

 

Das Verladen der Geschosse stellt auch für den ungeübten Wiederlader kein Problem dar.

 

Die Setztiefe

wird durch die Crimprille bestimmt. Die Crimprille ist als oberste Entlastungsrille eingesto­chen und nach unten angeschrägt. So wird das Geschoss fest im Hülsenhals fixiert und der Auszugswiderstand minimiert. Setzen Sie das Geschoss möglichst bündig Oberkante­hülse mit Oberkante-Crimprille und crimpen Sie gut ein. Roll oder Taper Crimp spielt dabei keine Rolle. Die Crimprille ist so gesetzt, dass das Geschoss möglichst weit aus der Hülse ragt (bis knapp unter die Max..Patronenlänge), damit ist der größtmögliche Pulverraum gewährleistet.

 

Die Beschichtung

ist ein Gleitlack, der eingebrannt wird und sehr abriebfest am Geschoss haftet. Um die Be­schichtung möglichst nicht zu beschädigen, sollte der Hülsenmund sauber entgratet sein. Wenn Sie auf beschichtete Geschosse umstellen, sollten Sie beim Einschießen die ersten 2 - 3 Schuss nicht in die Wertung nehmen, da sich die Gleitpartikel erst in die Laufoberflä­che einarbeiten müssen, um so eine gleichbleibende Geschossgeschwindigkeit zu ge­währleisten. Werden dann wieder unbeschichtete Geschosse verwendet, müssen sie den Vorgang wiederholen, da sich der Lauf wieder blank schießt. Jagdlich gesehen machen die Trefferabweichungen nichts aus, da sich diese im Millimeterbereich abspielen. Laufrei­nigen auch mit der Messingbürste macht dagegen nichts aus. Ab und zu kann es passie­ren, daß sich das gesetzte Geschoss trotz guten Crimps in der Hülse drehen lässt, dies ist auf die gute Gleiteigenschaft der Beschichtung zurückzuführen und wirkt sich nicht auf die Präzision oder auf die Sicherheit aus. Ursache kann eine zu dünnwandige Hülse sein oder ein zu großer Hülsenhals-Innenkalibrierstift. Um Abhilfe zu schaffen, gibt es zwei Möglich­keiten:

1. Einen zweiten Arbeitsgang mit der Kalibriermatritze ohne Innenkalibrierstift oder

2. Schleifen Sie Ihren Innenkalibrierstift 0,02-0,03 mm im Durchmesser kleiner.

 

Der Führungsteil

ist zylindrisch und sehr eng am Felddurchmesser toleriert. Er reicht vom Scharfrand bis zur Kegelspitze. Wird die Patrone in das Patronenlager geschoben, zentriert sich der Füh­rungsteil schon im Lauf auf den Feldern und wird so geführt. Es findet also kein Freiflug statt und somit braucht auch keiner ermittelt werden. Der rotationslose Geschossweg ist genug vorhanden und stellt so auch kein Problem dar. Auf teure Bench Rest Matrizen können Sie getrost verzichten, da sie aufgrund des Führungsteils überflüssig sind und keine Präzisionsvorteile bringen.

 

Die Geschossform

ist auf die außen-, innen- und zielbalistischen Anforderungen optimal zugeschnitten. Es finden fast keine Luftverwirbelungen statt, die sich präzisionsmindernd oder auf die Ge­schoss-geschwindigkeit negativ auswirken können.

 

Die Ladekomponenten

 

Hülsen:

Es können alle passenden Hülsen verwendet werden, ob neu oder alt spielt nach meiner Erfahrung keine Rolle. Sie sollten nur auf gleiche Lose achten, um so ein möglichst glei­ches Hülsenvolumen zu gewährleisten.

 

Zündhütchen:

Verwenden Sie auch hier hochwertige Produkte, um eine gleichmäßige Zündflamme zu gewährleisten.

 

Pulver:

Hier bevorzuge ich Pulversorten, mit denen ich möglichst an die 100% Ladedichte komme, ohne zu überladen. Über- oder unterladen wirkt sich meist präzisionsmindernd aus und ist zudem gefährlich. Übermäßig starke Ladungen sind bei meinen Geschossen auch nicht nötig, da die Durchschlagskraft enorm ist und so auch mit Normalladung, meistens Aus­schuß gewährleistet ist.

 

Das Schußverhalten

der Geschosse kann als sehr weich beschrieben werden; das resultiert aus den Entlastungsrillen im Zusammenhang mit der Beschichtung. Glauben Sie aber nicht, Sie hätten Ihre Patronen zu lasch geladen und da passt noch was rein, davor rate ich dringend ab !!!!

Achtung: Das GEWERBLICHE Verladen der HDB-Geschosse ist nur mit Geneh-migung des Herstellers gestattet.

 

Quelle: Michael Reichenberg www.Spezielgeschosse.de